Bananenkiste als Homeserver
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Motivation
Mein alter Homeserver, welcher seit Jahren klaglos seinen Dienst erledigt hatte, will nicht mehr so richtig. Zwar ist das Ding nicht irreparabel, aber ab und zu sollte man auch mal mit der Zeit gehen. Also mal Zeit die Hardware zu tauschen, das Betriebssystem frisch zu installieren und die gewünschten Server-Dienste neu aufsetzen.
Die folgenden Kapitel sind in erster Linie eine Dokumentation für mich selbst, nützen aber vielleicht auch anderen Freizeitadministratoren, die Ähnliches vorhaben.
Hardware
"Mit der Zeit gehen..." heißt natürlich aktuelle, ressourcen-seitig ausreichende und, vor allem, stromsparende Hardware zu verwenden, denn immerhin soll der Server ja 24 Stunden, 7 Tage in der Woche arbeiten. Heutzutage ist es kein Problem ein geeignetes Board, welches mit dem Betriebssystem Linux läuft, zu finden. Meine Wahl fiel auf einen Banana Pro. An die, auf dem Board vorhandene, SATA-Schnittstelle wurde eine 2,5"-"WD Red"-Festplatte angeschlossen. Alles in einem entsprechenden Gehäuse eingebaut, ergibt es ein recht kompaktes Gerät, welches überall Platz finden sollte.
Bananian installieren und konfigurieren
Installation
Konfiguration
Eine erste Konfiguration des Systems, kann man mit folgenden Tool erledigen:
bananian-config
Folgende Einstellungen können verändert werden:
- das root-Passwort
- die Zeitzone
- den Zeichensatz
- den Rechnernamen
- einige grundlegende Hardware-Einstellungen
Danach sollte das System einmal durchgestartet werden.
Bananian von einer Festplatte booten
Hat man eine SATA-Festplatte an seinen Banana Pi angeschlossen, ist es sinnvoll von dieser auch zu booten. Um dies so einzurichten, sind z.B. folgende Schritte zielführend (angenommen, /dev/sda ist die angeschlossene Festplatte):
fdisk /dev/sda
...RTFM --> Partionierung der Festplatte.
mkfs.ext4 /dev/sda1
...Formatierung der (ersten eingerichteten) Partition der Festplatte mit ext4.
Das root-Filesystem der SD-Karte muss auf die Festplatte kopiert werden (Annahme, es wurde nur die Partition /dev/sda1 auf der Festplatte angelegt; der Swap-Bereich befindet sich in der Datei /swapfile1 (Default bei Bananian)):
mount /dev/sda1 /mnt/ rsync -ax / /mnt/
Danach müssen noch die entsprechenden Boot-Parameter in der Datei /uEnv.txt eingestellt werden (der Editor joe ist installiert):
umount /mnt/ mount /dev/mmcblk0p1 /mnt/ joe /mnt/uEnv.txt
Die Zeichenfolge 'root=/dev/mmcblk0p2' ist durch 'root=/dev/sda1' auszutauschen. Nach einem
reboot
sollte von der angeschlossenen Festplatte gebootet werden...! Die SD-Karte muss natürlich im entsprechenden Slot bleiben, da sich darauf der Bootloader befindet. Bei einem Festplattendefekt hat man damit auch gleich ein funktionsfähiges Basissystem zur Verfügung (uEnv.txt entsprechend angepasst...).
"Heartbeat" ausschalten
Um die nervig blinkende grüne LED auf dem Board auszuschalten, ist folgender Befehl (als root auszuführen) erfolgreich:
echo none > /sys/class/leds/green\:ph24\:led1/trigger
Wird dieses Kommando in der Datei /etc/rc.local aufgenommen, erfolgt das Ausschalten der blinkenden "Herzschlag"-LED automatisch nach dem Hochfahren des Systems.
Server-Dienste
Printserver
CUPS installieren:
apt-get install cups cups-bsd foo2zjs
Mit dem Tool cupsctl sollte man folgendes einstellen:
- die lokalen, am Server angeschlossenen, Drucker im Netzwerk freigeben
- CUPS über das Netzwerk administrierbar machen
- die automatische Druckervermittlung aktivieren
cupsctl --share-printers --remote-admin --remote-printers
Danach kann CUPS z.B. über einen Webbrowser administriert werden. URL: https://dein_server:631
Ich besitze einen HP Laserjet 1018, es muss die Firmware aus dem Internet geholt und installiert werden, damit diese automatisch beim Einschalten des Druckers in selbigen kopiert wird:
getweb 1018 ...
Danach empfiehlt sich ein Reboot des Systems.