Backup mit partimage im Netz
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Vorwort
Das Programm partimage erlaubt das Sichern und Zurückspielen von Partitionen einer Festplatte. Hierbei werden in der Version 0.6.4 folgenden Partitionstypen unterstützt (Quelle: Homepage von Partimage Stand zu Version 0.6.x):
- ext2fs/ext3fs the linux standard stable
- ReiserFS a new journalized and powerful file system stable
- FAT16/32 DOS and Windows file systems stable
- HPFS IBM OS/2 File System stable
- JFS Journalised File System, from IBM, used on Aix stable
- XFS another jounalized and efficient File System, from sgi, used on Irix stable
- UFS Unix File System beta
- HFS MaxOS File System beta
- NTFS Windows NT, 2000 and XP experimental
Ziel
Das erzielte Ergebnis soll ein Backup einer Installation sein, welches auf einen Server im Netz abgelegt wird. Von diesem Server können die einzelnen Images auf CD/DVD gebrannt oder wieder zurückspielen werden. Der zu sicherende Klient hat kein CD-ROM Laufwerk, sondern nur ein Floppylaufwerk und eine bekannte Netzwerkkarte.
Für alle partimage-Interessierten mit CD-ROM Laufwerk empfiehlt sich die System Rescue CD.
Vorbereitung
Zuerst müssen einige Daten von der Partimage Homepage geladen werden.
- Eine aktuelle stabile Version von partimage (statisch gelinkt) zum Beispiel Version 0.6.4
- Bootdiskette speakimage-bootdisk-2.4.20-1.raw
- die passende Modul Diskette mit vielen Netzwerkkartentreibern speakimage-modulesdisk-2.4.20-1.raw
- Diskette mit Root-Dateisystem partimage-0.6.1-i386-rootdisk-2.raw
(Während des Downloads sind vier Disketten zu suchen, die 100%ig funktionieren.)
Nun müssen die Disketten-Images auf die Disketten geschrieben werden. Unter Linux geschieht dies mit:
dd if=speakimage-bootdisk-2.4.20-1.raw of=/dev/fd0 dd if=speakimage-modulesdisk-2.4.20-1.raw of=/dev/fd0 dd if=partimage-0.6.1-i386-rootdisk-2.raw of=/dev/fd0
Die statisch gelinkte Version von partionimage wird auf dem Server entpackt. Darin enthalten ist die Serveranwendung partimaged und die Clientanwendung partimage.
mkdir /usr/local/partimage tar xjf partimage-0.6.4-static.tar.bz2 -C /usr/local/partimage
Da auf den Bootdisketten nur eine alte Version von partimage enthalten ist, packen wir die Clientanwendung und kopieren sie auf eine weitere freie Diskette.
gzip /usr/local/partimage mcopy /usr/local/partimage.gz a:
oder falls mcopy nicht vorhanden ist:
mount /dev/fd0 /mnt/ cp /usr/local/partimage.gz /mnt umount /dev/df0
Die Serverkonfiguration
Auf dem Backupserver ist der partimage Dienst zu starten. Dazu wechselt man am einfachsten zuerst in das Zielverzeichnis der Images. Hier sollte der angemeldete Benutzer schreibrechte haben. Danach ist der Dienst über "/usr/local/partimaged" zu starten. Hier "lauert" er nun auf eingehenden Jobs.
Das Booten
Hier beginnt der fast spannende Teil.
Das BIOS des zu sichernden Rechners ist so einzustellen, das er von Diskette bootet, bevor er auf die Festplatte zugreift. Die Boot-Diskette ist einzulegen und der Rechner zu starten. Nachdem der Bootschirm mit einigen Erklärungen angezeigt wird, ist das Starten des Systems mit ENTER fortzusetzen. Nach einiger Zeit sollte er nach einer Root-Disk fragen. Diese ist nun gegen die Boot-Diskette auzutauschen und mit ENTER geht es weiter. Wieder nach einiger Zeit wird ein Hinweis angezeigt der mit ENTER zu beenden ist.
Die Klientkonfiguration
Zuerst wird eine deutsche Tastatur geladen (das y und z sind zu diesem Zeitpunkt noch vertauscht):
keys de
Jetzt können die zusätzlichen Treiber geladen werden. Die Root-Diskette ist zu entnehmen und gegen die Modul-Diskette auszutauschen. Danach sind folgenden Befehle notwendig:
mount -rt minix /dev/fd0 /floppy cd /floppy ./netdrv cd .. umount /dev/fd0
Als nächstes wird der Treiber passend zur Netzwerkkarte geladen. Über die vorhandene Hardware kann man sich hier informieren, falls man sich nicht mehr sicher ist, welche Netzwerkkarte nun verbaut ist:
cat /proc/pci
Die installierten Module kann man sich mit "ls /lib/modules/2.4.20-xfs/kernel/drivers/net" ansehen. Das Laden des Modules geschieht über modprobe. Im Beispiel für eine Intel EEPRO 100:
modprobe eepro100
Nun muss noch eine Netzwerkadresse vergeben werden. Diese sollte nicht mit anderen Adressen im Netz kollidieren. Der Backup-Server hat im Netz zum Beispiel die Adresse "192.168.222.2" mit einer Netzmaske von "255.255.255.0". Der Klient soll die Adresse "192.168.222.20 bekommen.
ifconfig eth0 192.168.222.20 ifconfig eth0 netmask 255.255.255.0
Getestet wird die Verbindung mit "ping 192.168.222.2" und sollte Alive bei Erfolg zurückliefern.
Bevor das eigenliche Backup starten kann, muss noch die aktuelle Version von partimage eingespielt werden. Dazu ist die Moduldiskette zu entfernen und die vierte Diskette einzulegen.
mount /dev/fd0 /floppy cp /floppy/partimage.gz /bin/ gunzip /bin/partimage.gz
Das Backup
Hier beginnt nun der wirklich spannende Teil.
Nun wird die Clientanwendung "/bin/partimage" aufgerufen, die zu sichernde Partition ausgewählt, ein sprechender Name vergeben und der Server ausgewählt (aus dem Beispiel von oben 192.168.222.2). Nun wird mit NEXT bzw. F5 der Bildschirm verlassen. Hier können alle Einstellungen so bleiben, weiter gehts es wieder mit NEXT oder F5. Nach mehrmaligem OK beginnt das Backup auf dem Zielrechner. Am Server ist in der Maske des partimaged eine Verbindung zu sehen, welche die Daten schreibt. Ist der Klient mit dem Backup der Partition fertig beendet er sich und muss für die nächste Partition neu gestartet werden.
Wenn alles erledigt ist, kann der Klient über STRG+ALT+ENTF oder Ausschalten beendet werden. Die Diskette aus dem Laufwerk ist zu entfernen und es kann normal wieder mit dem Rechner gearbeitet/gespielt werden.
Nachwort
Sollte das Backup beim Zurückspielen versagen, haltet euch an den Herrn.
mkuerschner(at)netfox.de -- 03.06.2005
Vereinfachung
Etwas einfach geht die ganze Prozedur, wenn man den Client per Etherboot-Diskette vom Server seinen Linux-Kernel und "partimage" beziehen lassen kann. Diskless debian als Distribution bietet sich dort an, kann einfach als Tar-Archiv ausgepackt und als NFS "/"-Filesystem verwendet werden. Dort ist partimage auch gleich enthalten. Weitergehende Automatisierung des Vorgangs durch das Anpassen von "init" ist damit ebenfalls moeglich. Die Konfiguration des Servers ist damit allerdings etwas umfangreicher - erspart aber bei häufigerer Anwendung die Floppy-Wechel-Orgien und Tastenquälerei. --ISCH 08:07, 10. Nov 2005 (CET)