Mikrocontroller stromsparend programmieren

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Grundsätzlich werden die elektrischen Eigenschaften von Halbleiterschaltungen, und damit auch deren Stromverbrauch, durch die eingesetzten Technologien und den damit gegebenen physikalischen Gesetzmäßigkeiten bestimmt. Die Auswahl der geeigneten elektronischen Bauteile für ein konkretes Produkt ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Diese wird meist dem Hardwareentwickler
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überlassen, der diese Zusammenhänge kennen sollte. Einige dieser Eigenschaften sind aber auch für den Softwareentwickler interessant.
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Viele moderne MCUs bieten die Möglichkeit die interne CPU und weitere interne Peripherie­-Komponenten (z.B. ADC, DMA, WDT) unabhängig voneinander, teil­weise oder vollständig abzuschalten. Dazu sind softwareseitig meist nur entspre­chende Steuerbits in den dafür vorgesehenen MCU­Registern (siehe Datenblätter) zu manipulieren. Durch vorher konfigurierte interne und externe Ereignisse kann dieser Ruhezustand jederzeit wieder verlassen werden. Ähnliches gilt auch für viele externe Komponenten und Baugruppen diverser Hersteller.
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Dabei wird der Stromverbrauch teilweise drastisch gesenkt. Im Fall einer ATmega8L­-MCU reduziert sich der Bedarf beispielsweise von  3mA im Aktiv­-Modus auf unter 1μA bei der Abschaltung der CPU und aller weiteren inter­nen Komponenten. Weitere Stromeinsparungen können durch die Absenkung der CPU­-Taktfrequenz (z.B. ATmega8L mit 3V Versorgungsspannung: 8MHz, 6mA → 4MHz, 3mA) und die Minimierung der Zugriffe auf die verschiedenen Speicherbe­reiche (RAM, FLASH, EEPROM etc.) außerhalb der CPU erzielt werden.
  
 
=Stromeffiziente Firmware entwickeln=
 
=Stromeffiziente Firmware entwickeln=

Version vom 18. Januar 2014, 00:50 Uhr


...derzeit in Arbeit!

Inhaltsverzeichnis

Motivation

Nicht erst seitdem der Begriffe „Green IT“ aktuell wurde, kümmern sich Hard­- und Softwareentwickler um die Minimierung des Energieverbrauchs ihrer Produk­te. Viele Einsatzszenarien erfordern den effizienten Umgang mit der zur Verfügung stehenden Energie. Geräte wie eine elektronische Armbanduhr oder Fernbedienung sollen nicht jeden Tag an ein Ladegerät angeschlossen werden. Ein Mobiltelefon soll in der Hosen­ oder Handtasche Platz finden. Unbemannte Messstationen, Signalbo­jen etc. müssen monatelang oder, im Extremfall, über Jahre permanent und war­tungsfrei funktionieren. Nicht immer steht eine Steckdose zur Stromversorgung in unmittelbarer Reichweite zur Verfügung.

Mit modernen Batterien und Akkumulatoren (Akkus), vielfach in Verbindung mit sogenannten „Energy Harvesting“-Energiequellen (z.B. Photovoltaik), stehen Tech­nologien zur Verfügung, die die Konzeption und den Aufbau von platz­ und ge­wichtssparenden Geräten ermöglichen. Dabei reicht es nicht aus, „Ultra­ Low Power“­Hardware nur einfach einzusetzen. Vielmehr muss auch die Firmware die zur Verfügung gestellten Möglichkeiten nutzen.

Der Autor betreibt eine Außenstation mit diversen Sensoren zur Wetterbeobach­tung, welche drahtlos an eine Hauptstation angebunden ist. Die Energieversorgung sollte dabei unabhängig von stationären Stromquellen gelöst werden. Um dies leis­ten zu können, setzte er sich mit den Begriffen „Ultra­low Power“ und „energieeffi­

"Ultra Low Power"-Hardware

Grundsätzlich werden die elektrischen Eigenschaften von Halbleiterschaltungen, und damit auch deren Stromverbrauch, durch die eingesetzten Technologien und den damit gegebenen physikalischen Gesetzmäßigkeiten bestimmt. Die Auswahl der geeigneten elektronischen Bauteile für ein konkretes Produkt ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Diese wird meist dem Hardwareentwickler überlassen, der diese Zusammenhänge kennen sollte. Einige dieser Eigenschaften sind aber auch für den Softwareentwickler interessant.

Viele moderne MCUs bieten die Möglichkeit die interne CPU und weitere interne Peripherie­-Komponenten (z.B. ADC, DMA, WDT) unabhängig voneinander, teil­weise oder vollständig abzuschalten. Dazu sind softwareseitig meist nur entspre­chende Steuerbits in den dafür vorgesehenen MCU­Registern (siehe Datenblätter) zu manipulieren. Durch vorher konfigurierte interne und externe Ereignisse kann dieser Ruhezustand jederzeit wieder verlassen werden. Ähnliches gilt auch für viele externe Komponenten und Baugruppen diverser Hersteller.

Dabei wird der Stromverbrauch teilweise drastisch gesenkt. Im Fall einer ATmega8L­-MCU reduziert sich der Bedarf beispielsweise von 3mA im Aktiv­-Modus auf unter 1μA bei der Abschaltung der CPU und aller weiteren inter­nen Komponenten. Weitere Stromeinsparungen können durch die Absenkung der CPU­-Taktfrequenz (z.B. ATmega8L mit 3V Versorgungsspannung: 8MHz, 6mA → 4MHz, 3mA) und die Minimierung der Zugriffe auf die verschiedenen Speicherbe­reiche (RAM, FLASH, EEPROM etc.) außerhalb der CPU erzielt werden.

Stromeffiziente Firmware entwickeln

Der überwiegende Teil, der durch eine MCU abzuarbeitenden Aufgaben lässt sich mit dem EVA-­Prinzip beschreiben. Es tritt ein Ereignis (Signal, Timer etc.) ein, auf welches der Prozessor entsprechend reagieren muss (Daten ermitteln, Berechnun­gen etc.). Die Verarbeitung endet mit einer geeigneten Ausgabe des Ergebnisses. Eine ausreichend schnelle MCU vorausgesetzt, wird man feststellen, dass zwischen diesen „EVA­-Zyklen“ Wartezeiten entstehen. Der Prozessor und weitere nicht benö­tigte Peripherie kann abgeschaltet und damit in einen der zur Verfügung stehenden stromsparenden Zustände versetzt werden. Dies bedeutet, kurze Verarbeitungszei­ten innerhalb der MCU verlängert deren Wartezeiten und reduziert damit den Strombedarf des Gesamtsystems.

Für ihre Entwicklungsumgebung „Code Composer Studio“ bietet die Firma Texas Instruments das Analysetool „ULPAdvisor“ an. Dieses Werkzeug ist auf die Ana­lyse von C-­Quelltexten für die hauseigene MCU­-Familie MSP430 zugeschnitten. Die zugrunde liegenden Kriterien sind aber ohne weiteres verallgemeinerbar und damit auch auf vergleichbare Hardwareprodukte anderer Hersteller anwendbar. Die fol­genden Empfehlungen beziehen sich deshalb auf die implementierten Analysekrite­rien des „ULPAdvisor“.

Nutze die Stromspar­-Modi der MCU, wann immer es geht

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Verwende Interrupts statt „Flag­-Polling“

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Verwende Timer statt Pausenschleifen

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Vermeide Funktionsaufrufe innerhalb von Interrupt­-Routinen

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Vermeide rechenintensive Operationen

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Verwende, wenn vorhanden, DMA

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Benutze, wenn möglich, lokale statt globale Variablen

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Verwende „call by reference“ bei großen Variablen

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Verwende „const“ und „static“ bei Variablen­-Deklarationen

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Verwende keine vorzeichenbehafteten Variablen, wenn nicht erforderlich

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Verwende Bitmasken statt Bitfelder

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Zähle in bedingten Schleifen rückwärts statt vorwärts

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Wie lange reicht eine Batterie-Ladung?

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Kontakt

Uwe

'Persönliche Werkzeuge