IPod und Linux
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Version vom 25. Oktober 2005, 18:19 Uhr
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Motivation
Apple hat es dem Linuxianer nicht leicht gemacht, Musik mittels dem freien Betreibssystemes auf den iPod zu bekommen. Im Gegensatz zu anderen vergleichbaren mp3-Playern, läßt sich zwar der iPod als USB-Storage-Device in das System einbinden, aber das Kopieren der Musik auf den Stick genügt nicht. Vorallen die unbedingt erforderliche Playliste entspricht keinem üblichen Standard. Desweiteren werden die Dateien in einer vorgegeben Verzeichnisstruktur abgelegt.
Zum Glück scheint aber der iPod auch unter der Open-Source-Entwicklerszene verbreitet zu sein. Es existieren eine Reihe von Programmen/Tool, die das Betanken des iPods mehr oder weniger komfortabel ermöglichen. Einige von ihnen sollen hier kurz vorgestellt werden. Da ich selbst einen iPod shuffle besitze, werden hier nur Tools erwähnt, die selbigen auch unterstützen. Prinzipiell ist alles hier gesagte auf die großen iPod-Brüder übertragbar.
Programme/Tools
gnupod
Bei gnupod handelt es sich um eine Sammlung von Perl-Scripten, welche es ermöglichen via Kommandozeile den iPod zu verwalten. Hier die wichtigsten Schritte, um Musik auf den Stick zu laden (dabei wird jeweils angenommen, dass der iPod auf /mnt/usb/ eingebunden wurde):
Als erste muß der iPod für gnupod vorbereitet werden. gnupod verwaltet die Playliste zuerst in einer eigenen Datei, aus der zum Schluß dann die eigentliche iTunesDB des iPods generiert wird. Folgendes Kommando muß dazu einmalig aufgerufen werden:
gnupod_INIT -m /mnt/usb
Als nächstes sind die mp3-Dateien auf den iPod zu kopieren. Hierzu verwendet mann das Tool gnupod_addsong. Bei der Angabe der Musikdateien können mehrere Dateien in einer Liste oder auch Wildcards verwendet werden, also z.B.:
gnupod_addsong -m /mnt/usb Datei1.mp3 Datei2.mp3
oder
gnupod_addsong -m /mnt/usb Verzeichnis/*.mp3
Es bietet sich somit auch an eigene Datelisten zu erstellen bzw. auch aus Playlisten (.m3u) via einfacher Scriptverarbeitung die Dateinamen zu generieren. Wenn ich mal viel Zeit habe, schreibe ich mal ein schickes Script...
Weiterhin ist zu beachten, dass auf dem iPod nicht unendlich viel Platz ist. Mein iPod shuffle hat eine nominelle Größe von 512MB. Allerdings scheinen ca. 12MB davon für die Verwaltungsdaten, Firmware usw. drauf zu gehen. Es bleiben also ca. 500MB für Musik übrig. Das df-Kommando gibt irgendwelche utopischen Zahlen für den freien Speicherplatz an. Mittels du-Kommando bekommt man aber verläßliche Zahlen über die Verzeichnisgrößen. Interessant ist dabei das Verzeichnis iPod_Control/Music. Dieses sollte nicht größer als besagte 500MB werden. Auch hier könnte ein, noch zu schreibendes Script mehr Komfort liefern...
Ok, jetzt hat man die mp3-Files auf dem iPod. Es fehlt jetzt noch die Generierung der iTunesDB. Dies erledigt man mit dem Befehl mktunes, also:
mktunes -m /mnt/usb
Hiermit stehen jetzt die mittels gnupod übertragenen Musikstücke auch in der iTunesDB und können auch mit Tools verwaltet werden, die mit dieser Datenbank arbeiten (z.B. das apple-eigene iTunes). Der umgekehrte Weg geht überings ebenfalls. Mittels Kommando:
tunes2pod -m /mnt/usb
importiert man die Daten aus der iTunesDB in die Einträge in das gnupod-Format und kann diese dort verwalten.
Jetzt muß noch der Stick aus dem Dateisystem via umount ausgehangen werden und dem Musikgenuß steht nichts mehr im Weg.
Achso, wie löscht man die Dateien wieder vom iPod? gnupod stellt dafür des Tool gnupod_search zur Verfügung. Wie der Name es schon fast suggeriert, man kann sich mit diesem Befehl den Inhalt des iPods anschauen bzw. durchsuchen.
gnupod_search -m /mnt/usb -i "[1-9]"
bringt zum Beispiel alle Titel zu Tage (-i "[1-9] -> alle IDs die eine Ziffer enthalten -> faktisch also wirklich alle). Mittels anderer Parameter statt -i (für ID) kann man auch nach Titel (-t), Album (-l), Interpret (-a) suchen. Als Suchkriterium können reguläre Ausdrücke verwendet werden. Hängt man dem ganzen Suchbefehl noch ein --delete an, werden die Treffer gelöscht.
Weiterführende Informationen zu den Tools erhält man beim Studium der gnupod-Dokumentation.