Linux auf einem Compaq Contura Aero

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Nachdem ja nun die CMOS-Batterie auf meinem Compaq Contura Aero frisch gewechselt war und das Notebook die nächsten Jahre mit einem vernünftigen Betriebssystem laufen sollte, habe ich einige Experimente unternommen, um Linux auf den Rechner zu bringen. Folgende Hardwareausgangssituation war am Anfang vorhanden:
  • Compaq Contura Aero 4/33C mit:
    • 8MB RAM
    • Orginalfestplatte 250 MB
  • Netzwerkkarten:
    • PCMCIA ReadyLink 10Mbit
    • PCMCIA WLAN Netgear MA401
Contura aero 1.jpg

Inhaltsverzeichnis

Ziel

Es war von Anfang an klar, dass man mit diesen Hardwarevoraussetzungen keine Hochleistungsmaschine unter Linux erhält. Ziel war es eigentlich ein kleines, stromsparendes Terminal zu haben, mit dem man schnell mal Mail/News lesen/schreiben kann und via ssh andere Maschinen administrieren kann. Dies impliziert, dass beide oben aufgeführten Netzwerkkarten laufen sollten.

Nachdem dies nun funktioniert ist der sportliche Ehrgeiz entfacht, vielleicht doch ein X zum laufen zu bekommen...

Aber immer der Reihe nach und hier meine Linuxversuche in der Reihenfolge.

Versuch Nr.1

Am Anfang stand nur die sportliche Herausforderung ein Linux auf dem Aero zu laufen zu bekommen. Es sollte so weinig wie möglich an den Partitionen auf der Festplatte geändert werden. Zum einen hatte ich Respekt vor der Compaq-Partition, die das BIOS-Setupprogramm beherbergt und zum anderen wollte ich nicht gleich damit anfangen vollendete Tatsachen auf dem Rechner zu schaffen. Der Versuch könnte ja auch schief gehen...! Der Aero wurde also mit seiner mitgebracheten Harware betrieben (Orginalfestplatte, 8MB RAM).

Es kam also eigentlich nur eine kleine Distribution mit UMSDOS-Unterstützung (ein Linux-Filessystem auf einer DOS-Partition) in Frage. Nach einer kurzen Suche fiel mir ZipSlack in die Hände, ein abgerüstetes Slackware, welches nur ca. 100MB Plattenplatz benötigt und von Haus aus für UMSDOS-Filesysteme ausgelegt ist. Eigentlich ist die Distribution dafür gedacht, von einem angeschlossenen Iomege-ZIP-Laufwerk zu arbeiten, aber warum nicht gleich auf die Festplatte kopieren und los?

Gedacht getan:

  • Slackware von http://www.slackware.org als CD-Image runterladen und auf eine CD brennen.
  • Die Installationsanleitung lesen, die eigenlich idiotensicher alle wichtigen Punkte abdeckt.
  • zipslack.zip aus dem CD-Verzeichnis /zipslack irgendwohin auf einem zweiten Rechner entpacken ...
  • ... und auf die Aero-Festplatte (in ein Unterverzeichnis z.B. c:\linux\) bringen, nachdem man dort ca. 100MB Platz geschaffen hat. Aber wie? Diskette scheidet aus (100MB!), CD-Laufwerk hat auch nicht jeder für seinen Aero...
    • 1. Möglichkeit: Wer, so wie ich, auf dem Aero ein Windows 3.11 mit einer Netzwerkkarte zu laufen hatte, gibt einen Windows-Share frei und verbindet sich vom zweiten Rechner mit diesem über das Netzwerk. Der zweite Rechner muß natürlich ebenfalls die entsprechenden Voraussetzungen erfüllen (Netzwerk, Samba oder ebenfalls Windows usw.).
    • 2. Möglichkeit: Doch von einem zweiten Rechner den Inhalt des Archives auf ein ZIP-Laufwerk kopieren und von dort auf den Aero. Entsprechende ZIP-Treiber und etwas Kaffee (wg. der damit verbundenen Wartezeit während des Kopierens) natürlich vorausgesetzt.
  • Das war es schon fast. Zum Booten des Linuxsystemes kopiert man sich noch das DOS-Programm Loadlin auf die Platte, paßt die dazugehörige Konfiguationsdatei an (siehe Doku) und dann kann es los gehen. Zuerst bootet man, wie gehabt, sein DOS und führt dann Loadlin aus, welches seinerseits das Linuxsystem startet. Ich habe den Aufruf von Loadlin in das Bootmenü, welches man mit den letzten DOS-Versionen erstellen konnte, eingebaut.
  • Das geniale war, dass Linux sämtliche Hardware (also auch WLAN-Karte) sofort erkannte. Es waren, ausser einigen Feinheiten, wie z.B. Zeichesatz, keinerlei komplizierte Treiber-Konfigurationen anzupassen.
  • Zur Konfiguration von Netzwerk usw. sowie Installation/Deinstallation von weiteren Paketen (hier kann man problemlos Pakete aus der "grossen" Slackware verwenden) verwendet man die, von Slackware bekannten (siehe Doku) Tools.
  • Man sollte auch nicht vergessen eine Swap-Partition (unter UMSDOS eigentlich mehr eine Datei) erzeugen und einzubinden.

Versuch Nr.2

Versuch Nr.3

Noch ein Contura Aero

http://automagically.de/images/c_slippy_01-thumb.png

Bei mir liegt auch noch ein Compaq Contura Aero rum, allerdings "nur" ein 4/25. Unterschied zum 4/33C ist das größere (9" statt 8" glaube ich), aber dafür farblosere Display und der langsamere Prozessor (Intel 486SX mit 25 MHz).

http://automagically.de/index.shtml?hardware#slippy

Hardware

  • Intel 486SX, 25 MHz
  • 8 MB RAM, aufgerüstet von 4 MB (Maximum wäre übrigens 20 MB)
  • ca. 250 MB Festplatte (Quantum Daytona glaube ich)
  • 3Com 3c589-D Netzwerkkarte, 10MBit Combo (10base-T & 10base-2)
  • PCMCIA-Floppy

Software

  • alte, UMSDOS-basierte Linux-Distribution mit Kernel 2.0.0 (als der Kernel 2.4 neu war, habe ich diesen auch relativ erfolgreich getestet, irgendwas hatte aber nicht funktioniert)
  • XFree86 2.irgendwas (benötigt 8 MB RAM, also musste ich vor der Aufrüstung eine Swap-Datei (!) anlegen, was X nicht unbedingt schneller laufen ließ...)
  • DOS (teilt sich mit Linux die eine vorhandene Partition - so kann man den wenigen vorhandenen Platz optimal ausnutzen)

Markus

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